Bildstock “Im Heister”

Et Raste Hillijehüsje im Heister –


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©OpenStreetMap und Mitwirkende, CC-BY-SA


Die Madonna wurde von Karl Siebertz geschnitzt.
Der afrikanische Einschlag erklärt sich mit seiner Zeit als Bruder in Afrika.

Die FWG-Dattenberg hat vor einigen Jahren das Dach erneuern lassen.

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In “Heimatgeschichten” beschreibt Jakob Schoob den Hintergrund so:

Et Raste Hillijehüsje im Heister –
Auf der Angst lebte einmal eine Familie Runkel, die auch die „Jenns” genannt wurden. Der „Jennse Fritz” ist auch heute noch den Älteren im Dorf bekannt. Käme die Familie heute noch einmal zurück, sie würden ihr Haus nicht mehr finden, denn es wurde voreinigen Jahren abgerissen.
Als ein Sohn der Familie heiratete und im Laufe der Zeit zwei Mädchen geboren wurden, hatte der Vater auch gerne einen Sohn gehabt. So betete er zum lieben Gott, er möge ihm doch einen Sohn schenken. Dabei versprach er, auch etwas Gutes zu tun. Sollte sein Wunsch in Erfüllung gehen, wollte er im Heister eine Kapelle bauen. Man schrieb das Jahr 1853, als der gewünschte Sohn geboren wurde. So baute er die Kapelle und ließ sie der Gottesmutter weihen. Aber wie kam es dazu, dass sie „Et Raste Hillijehüsje“ genannt wurde?
Da zu dieser Zeit noch niemand eine Heizung hatte, ging man in den Wald, fällte Holz, band das Reisig in Bündeln und machte sich wieder auf den Heimweg. Meist trug der Mann Holz auf seiner Schulter, die Frau hatte ein Bündel Reisig auf dem Kopf. Was man trug, nannte man einen „Heimgänger”. Kam mal jemand mit leeren Händen aus dem Wald, sagten die Nachbarn: „Der hat es nicht nötig, etwas mitzubringen”.
Der Weg vom Wald ins Dorf war mühsam. So Iegte man am „Hillijehüsje” im Heister eine Rast ein. So nannte man bald die Kapelle „Et Raste Hillijehüsje“
Die Pflege der Raststelle übernahm der Junggesellenverein. Das müsste heute noch in den Vereinsstatuten stehen. Dort wurde aber nicht nur gerastet, sondern auch gebetet. Doch an der Kapelle nagte der Zahn der Zeit, Dach und Türmchen mussten erneuert werden. Hans Kube, unser aller Freund und Helfer, schuf wieder eine würdige Gedenkstatte, die zu jeder Zeit Wanderer zu einem Gebet einlädt. Es ist zwar ungewohnt, die Gottesmutter hinter einem Gitter zu sehen, aber leider gibt es auch unter uns Andersdenkende.

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